Als wir aufwachen merken wir schon: das wird nicht unser Tag. Markus hat so starke Kopfschmerzen, dass ihm davon übel ist. Wir bauen langsam das Zelt ab und um 10 Uhr starten wir unsere heutige Etappe. Wir kommen gut voran, der erste Streckenabschnitt geht meist bergab.
Das folgende Bild zeigt unseren heutigen Weg: Links liegt der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre und unser Tagesziel liegt am ganz hinten sichtbaren Ende des Ruotjajávrre.
Links der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre: unser Tagesziel liegt am sichtbaren Ende des Ruotjajávrre., © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/60s, Blende 8, ISO 400
Die Rentiere lassen nicht lange auf sich warten, was uns wieder besonders freut und unsere Stimmung hebt. Wir beobachten diese edlen Tiere einfach total gern 🙂
Auf dem Gränsleden sehen wir heuer überraschend viele Rentiere, was vermutlich daran liegt, dass dieser wenig frequentiert ist und sie hier mehr Ruhe haben als in der Nähe der stärker begangenen Wege. Dennoch sind die Tiere scheu und halten großen Abstand.
Zwei Rentiere, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 5.6, ISO 4000
Nun führt uns der Weg immer abwechselnd ein bisserl bergauf und dann wieder bergab, die Bodenbeschaffenheit ist typisch schwedisch. Ich zähle die Schritte und verkünde: Im Schnitt kann man maximal 100 Schritte machen bevor ein Hindernis erscheint, das den Geh-Fluss behindert z.B.: Fels, Matsch, Sumpf, etc. Ein Vor-sich-hinwandern und dabei den Gedanken freien Lauf zu lassen ist unmöglich. Der Weg fordert stets Aufmerksamkeit, aber wenigstens wird uns nicht langweilig 😉
Gränsleden, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 24mm, 1/80s, Blende 8, ISO 250
Die Herbstfarben leuchten auch heuer wieder wunderschön. Wir hatten schon Sorge, dass die Landschaft nach der heurigen Dürreperiode im Sommer sehr ausgetrocknet und schon braun ist. Durch die vergleichsweise hohen Temperaturen und die wenigen Niederschläge gab es heuer im Juli katastrophale Waldbrände in Schweden: 30.000 Hektar Wald waren betroffen – darunter auch Gebiete nördlich des Polarkreises.
Markus fühlt sich gegen Mittag noch immer nicht wirklich besser und wir machen um 13:15 Pause und essen ein wenig Müsli. Es ist ziemlich kalt, trüb und windig, was eine längere Pause leider unmöglich macht. So machen wir mehrere kleine Pausen und Markus erholt sich schön langsam.
Der schwere Rucksack hängt sich ordentlich an, sodass wir am Nachmittag schon ziemlich müde sind, obwohl wir nur langsam vorankommen. Es geht über eine stabile Hängebrücke, bevor wir nach 12 km um 17:30 Uhr die zweite Rasthütte Akkajaure Västenden erreichen. Diese liegt im Wald und es gibt kaum Möglichkeiten zum Zelten. Weitergehen ist aber auch keine Option, also quetschen wir uns etwas unterhalb der Hütte auf einen kleinen ebenen Platz mit schönem Blick auf den See.
Zeltplatz mit Aussicht in Akkajaure Västenden, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 28mm, 1/60s, Blende 8, ISO 800
Hier seht ihr noch das Logo des Gränsleden, in den traditionellen sämischen Farben blau, gelb, grün und rot, das auf den Hinweisschildern immer wieder zu finden ist.
Logo des Gränsleden, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/80s, Blende 8, ISO 1600
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