Von Roche Plate führen zwei Wege nach Marla. Zum einen der GR R3 über Trois Roches und Îlet Plaine des Sables und unser GR R2, der über La Nouvelle nach Marla führt. Während der erste sanfte 750 Höhenmeter und ca. 8 km Länge hat, wartet der GR R2 mit einem besonderen Funfaktor auf: Roche Plate liegt auf 1.140 m, zuerst geht es leicht hinauf zum Pass unterhalb des Le Bronchard, dann steil hinunter zum mittlerweile gut bekannten Rivière des Galets (742 m) und sofort wieder steil hinauf nach La Nouvelle, das auf 1.450 m liegt und dann – mit einigem auf und ab – weiter nach Marla auf 1.640 m. Größenordnung mehr als 1.000 teilweise steile Höhenmeter und rund 13 km.
Wir starten nach einem kurzen Frühstück bestehend aus Baguette, Butter, Marmelade und Tee bereits kurz nach 7 Uhr, etwa eine Stunde später blicken wir auf Roche Plate, La Brèche und den gewaltigen Kraterrand zurück.
Unterhalb des Le Bronchard – dessen Besteigung wir ausgelassen haben – erblicken wir in der Ferne bereits den einzigen 3.000er der Insel, den Piton des Neiges. In wenigen Tagen werden wir ausgehend von Cilaos auf 1.200 m Höhe den Gipfel in Angriff nehmen.
Zwischen uns und La Nouvelle liegt jetzt der Rivière des Galets, der sich tief in den porösen Untergrund eingegraben hat. Leider gibt es hier keine schwankende Hängebrücke hoch über der Schlucht – wir müssen hinunter und was schlimmer ist, auch wieder hinauf. Wir stehen im gleißenden Sonnenlicht, der Einschnitt liegt schwarz und dunkel unter uns.
Vor uns gehen Valerie und Benoit, den man an seinem Strohhut aus der Ferne immer recht gut erkennen kann.
Bevor wir absteigen, werfen wir ein Blick auf den Gegenhang im Gegenlicht. Laut Karte verläuft da drüben unser Aufstieg und nach kurzer Suche erkennen wir den Pfad im unteren Teil. In der Bildmitte verliert er sich, wir vermuten, dass es dann kurz nach rechts in den sonnenbestrahlten Teil geht. Der weitere Verlauf lässt uns ratlos zurück, entweder relativ direkt nach oben oder eine Traverse nach links oberhalb des Steilabbruchs. On va voir! 😉
Wir widmen uns nun dem Abstieg, Valerie und Benoit sind aus unserem Blick entschwunden, während wir über den Weg gerätselt haben. Der Weg ist wie erwartet. Steil und steinig, manchmal geröllig. Ab und zu ist der Pfad recht schmal und ausgebrochen, eine gewisse Sorgfalt bei der Wahl der Schritte ist notwendig. Allerdings ist der Weg an diesen Stellen meist auch mit einem Stahlseil versichert, also nicht weiter problematisch.
Wir haben Glück, der Rivière des Galets führt kaum Wasser und wir schaffen die notwendigen 3 Flussquerungen mit trockenen Schuhen. Es sind drei Querungen, weil man aufgrund großer Felsbrocken zwischen den Seiten hin- und herwechseln muss. Am Ende kommt man nur mit Hilfe zweier Leitern oder fortgeschrittener Kletterkünste wieder aus dem Flussbett heraus, die beiden Leitern sind im nächsten Bild im Hintergrund zu sehen.
Es ist fast 10 Uhr, als wir uns wieder an den Aufstieg machen. Mittlerweile ist es richtig warm geworden und die Aussicht, jetzt nonstop 700 HM hinaufzugehen, motiviert uns. Nicht! Die Aussicht auf ein gutes Mittagessen in La Nouvelle allerdings schon, also los!
Das große Bild oben zeigt wieder die Gegenseite und man kann Teile des Weges erkennen, den wir vorhin hinuntergegangen sind. Es folgen zwei Bilder, die den Rivière des Galets zeigen, allerdings aus unterschiedlicher Höhe aufgenommen. Das linke Bild zeigt den Blick gegen die Flussrichtung mit dem Rempart im Hintergrund, das rechte Bild ist in Flussrichtung aufgenommen in Richtung Dos d’Âne (das man natürlich nicht mehr sieht).
Jetzt sind wir schon hoch oben und sehen damit auch über den Pass, über den wir heute schon gegangen sind dahinter. Dahinter reicht die Sicht bis Roche Plate, wo wir heute morgen gestartet sind. Aus dieser Perspektive liegt es noch beeindruckender vor den senkrechten Wänden des Rempart.
Nein, keine Sorge, nur Show – alles bestens. Aber wird sind hungrig und durstig, unser Wasservorrat ist mittlerweile aufgebraucht, es war doch ein heißer Aufstieg mit wenig Schatten. Es ist 12:15 Uhr, also knapp über 2 Stunden für den Aufstieg aus dem Flussbett.
Wenig später sind wir in La Nouvelle, gehen an der Kirche vorbei und fallen dann sofort im Bistro des Songes ein. Aus den Lautsprechern kommt gute Musik, es riecht verführerisch nach Essen und bald steht eine reichliche Speisenauswahl vor uns: Omlettes, Salat, Frites, Mangosaft und Coca Cola.
Etwas voll und träge erheben wir uns wieder – blöderweise ist La Nouvelle nicht unser Tagesziel, wir haben eine Gîte in Marla gebucht. Wir gehen um 14 Uhr weiter, Marla ist mit 2 Stunden Gehzeit angeschrieben und genau solange werden wir auch brauchen. Der Weg ist deutlich angenehmer als am Vormittag. Der Boden ist weicher, es gibt viel mehr Vegetation und Schatten. Leider sind wir auch unachtsam und nehmen irgendwo die falsche Abzeigung “Route River” und verlassen damit den R2. Diese Alternativroute führt hinunter zum Fluss und dann natürlich auch wieder hinauf und es wird euch nicht überraschen, wir fluchen ein bisschen, denn Höhenmeter hatten wir heute schon genug. Allerdings, kein Nachteil ohne Vorteil, entlang des Bonusweges erfreuen wir uns an Calla-Lilien und riesigen Kakteen. Außerdem treffen wir nette Paare, zuerst ein französisches Paar, die im Sommer in Imst wandern waren und ein belgisches Paar, mit beiden plaudern wir eine Weile.
In Marla werden wir von einem überaus freundlichen Bewohner begrüßt, treffen die beiden Deutschen aus Cayenne bei der Bar wieder und beziehen dann auch schon unser eigenes kleines Haus in der Gîte Fanélie Cesar. Von 17 – 19 Uhr haben wir Zeit, um in Ruhe zu duschen und uns in dem gemütlichen Bett auszuruhen, irgendwann spaziert dann ein Huhn durch die offene Tür herein und einen lieben Haus- und Hofhund gibt es hier auch. Das Abendessen ist sehr gut, diesmal mit Suppe und Dessert und sehr schmackhaften Würsten. Danach gehen wir direkt schlafen, es war ja doch ein langer Tag!
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