Gleich am Morgen wartet der Aufstieg von Marla (1629 m) auf den Col du Taïbit (2081 m) auf uns. Wir starten um 8 Uhr, Stufe für Stufe gehts in Serpentinen hinauf, bis wir in einen schönen Wald mit Mimosenbäumen kommen. Rechts neben uns liegt die mächtige Wand des Rempart de Mafate.
Nach 1 Stunde 15 sind wir auch schon oben auf dem Col du Taïbit. Hier haben wir einen tollen Blick in beide Richtungen: zurück auf Mafate und nach vorne in den Cirque de Cilaos mit unserem heutigen Etappenziel, der kleinen Stadt Cilaos. Beim Blick zurück haben wir die bisherigen Tourtage ein letztes Mal im Blick. Im linken Bilddrittel sieht man gut den Einschnitte des Rivière des Galets, die westliche Kraterwand (dort waren die Îlet des Orangers und der Pass La Brèche) und die nördliche Kraterwand quer im Bildhintergrund (Dos d’Âne und Roche Écrite).
Cilaos sieht schon nah aus, ist aber mit 4 Stunden Gehzeit „so nah und doch so weit“. Oben halten wir keine lange Rast, denn eine deutschsprachige Touristengruppe unterhält sich lautstark über Gott und die Welt ohne die Umgebung eines Blickes zu würdigen – für uns nicht die geeigneten Rahmenbedingungen fürs Genießen.
Nun folgt der Abstieg mit insgesamt 1270 Höhenmetern. Es geht gleich mal steil bergab bis zur Ebene Plaine des Fraises. Der Pfad ist gesäumt von hohen Heidebüschen voller Bartflechten und Grasebenen.
Der Weg ist gut zu gehen – jetzt wirds ein bisschen geröllig, aber zum Glück keine Rutschpartie heute. Gespickt ist der Weg mit unseren geliebten Stufen, die beim Abstieg im Laufe der Zeit eine wahre Herausforderung für unsere Knie sind. Die Stufen nehmen einfach kein Ende. Nach einer Stunde machen wir auf einem Baumstamm eine kurze Rast und eine zweite bei einer kleinen improvisierten Bar nahe den Île des 3 Salazes, die uns mitten im Wald mit Kuchen und heißem Tee überrascht. Es ist 11.50 Uhr. Eine weitere Stunde gehen wir, bis wir den Parkplatz bei der Straße D 242 erreichen. Hier hofft Markus auf einen mobilen Imbissstand, von dem er in Reiseberichten schon gelesen hat, träumt von heißen und fettigen Pommes frites – und wird enttäuscht, den Stand gibt es wohl nur in der Hauptsaison.
Der Weg führt uns weiter bergab, natürlich immer wieder mit leichten Gegenanstiegen. Meine Knie schmerzen mittlerweile, die Motivation ist weg und Cilaos noch immer nicht da. Noch lange nicht.
Unten am Fluss, der tiefsten Stelle der heutigen Etappe, passieren wir drei Wasserfälle (Cascade de Bras Rouge, 950 m). Es ist 14:30 Uhr. Die Zeit verfliegt und wir haben das Gefühl, nicht wirklich voranzukommen. An den Wasserfällen ist einiges los, die meisten sind Tagesausflügler mit leichtem Rucksack.
Nun marschieren wir wieder auf Stufen bergauf, Cilaos liegt schließlich wieder auf 1210 m. Irgendwann erreichen wir wie durch ein Wunder die Straße und von hier gibt es einen befestigten Weg hinauf zur Kirche – ein Weg, der uns ein bissl an den Grazer Schlossberg erinnert. Bald stehen wir oben bei der Kirche. Cilaos ist erreicht! Endlich, um 16:30! 🙂
Ein Blick zurück und wir staunen: Von da oben kommen wir? 😲
Von hier gehen wir 10 Minuten, bis wir die Unterkunft um 17 Uhr erreichen. Mit unseren zahlreichen Pausen haben wir heute deutlich länger als die angeschriebenen 4 Stunden gebraucht. Wir beziehen ein tolles Zimmer gleich neben der Rezeption, duschen und waschen unsere Wäsche. Nach dem Aufhängen der Wäsche hat es in unserem Zimmer eine Luftfeuchtigkeit von gefühlt 100 %.
Wir legen uns für 20 Minuten uns Bett, ehe wir uns ein Lokal zum Essen suchen. Die Tipps des Rezeptionisten können wir heute leider nicht nutzen, da die Lokale allesamt heute Abend geschlossen haben. Bei der „Kunstmeile“ finden wir im 1. Stock dann ein nettes Lokal mit sehr guter Küche. Nach Tagen mit Carri-Diät nehmen wir gemeinsam einen Vorspeisenteller mit Tapas Kreol, dann je ein 300 g Steak mit Pommes frites und einer Crème brûlée als Dessert, dazu eine Flasche Rosé. Morgen ist unser Ruhetag, also dürfen wir heute ruhig ein bisschen über die Stränge schlagen. Satt und müde schlendern wir zurück zu unserer Unterkunft und sind erstaunt, dass es hier so dunkel ist, es gibt nur wenig Straßenbeleuchtung. Um 21 Uhr drehen wir das Licht ab, es wird aber eine eher unruhige Nacht – wir werden uns doch nicht überfressen haben? Nach einiger Zeit schlafen wir wieder ein und dann gut bis am Morgen.
24. September 2019
Wir schlafen bis 7:45 und holen uns beim Bäcker und beim kleinen Supermarkt unser Frühstück mit frischem Ananas-Mango-Saft, Croissants, Pain au Chocolat, Mini-Bananen und Keksen. Wir frühstücken im gemütlichen Garten des Hotels und lesen. Um 13 Uhr machen wir uns auf ins Zentrum und essen in einem Restaurant nahe des Teiches zu Mittag: eine Vorspeisenplatte und Crème brûlée und Profiteroles als Dessert. Danach spazieren wir durch die Stadt, sehen uns die Kirche an, die kleinen Geschäfte in der Kunstmeile und genießen den gemütlichen Ruhetag. Am Abend suchen wir wieder das Restaurant von gestern auf und genießen den Abend. Zum Abschluss haben wir hier noch einige Eindrücke von Cilaos für euch.
https://lustwandler.at/wp-content/uploads/2021/05/Reunion2019_DSC1830.jpg25603840Elisabethhttps://lustwandler.at/wp-content/uploads/2016/09/lustwandler-logo.pngElisabeth2022-04-13 22:30:012022-05-05 13:47:41Tag 7 und 8: Cilaos und Ruhetag in Cilaos
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