
Island 2017: Prolog und Route durch das südliche Hochland
Fimmvörðuháls, Laugavegur und Hellismannaleið
Relativ bald haben wir uns entschieden, dass wir den Laugavegur, einen der bekanntesten Fernwanderwege weltweit, unbedingt erleben wollen – auch wenn er vielbegangen ist und zu beiden Endpunkten in Landmannalaugar bzw. in der Þórsmörk (Thorsmörk) Pisten hinführen, über die mit Hochlandbussen auch Tagesausflügler von Reykjavík hingekarrt werden. Die Hütten stehen im Tagesabstand, sind meist über Monate voraus ausgebucht und wer wie wir mit Zelt unterwegs ist, muss sich dennoch an die Hütten (und Wege!) halten, denn die Route verläuft zur Gänze in einem Schutzgebiet. Was wir vorher nicht wussten und dann unterwegs erlebt haben – es gibt auch Gruppen, die zwar zelten, aber den Weg mit winzigen Tagesrucksäcken gehen und von Heinzelmännchen mit Allradjeeps ihr Gepäck von Hütte zu Hütte geführt bekommen. So, genug der Abschreckung, denn: so schlimm war der Trubel nicht und die Landschaft ist unglaublich abwechslungsreich, jeder Tag bietet neue unvergessliche Eindrücke! Der Laugavegur wird traditionell von Nord nach Süd begangen, also von Landmannalaugar in die Þórsmörk, da in dieser Richtung weniger Anstiege zu absolvieren sind. Die Länge der Strecke beträgt 55km, die in 3 bis 4 Tagen absolviert werden, abhängig davon, ob man in Hrafntinnusker übernachtet oder in einer langen Etappe direkt von Landmannalaugar nach Álftavatn geht. Einen Vorteil des Tourismus möchten wir hervorheben: an allen Hütten außer in Hrafntinnusker gibt es Duschen mit Warmwasser für kostengünstige 4 EUR pro 5 Minuten (zusätzlich zur Zeltgebühr von fast 25 EUR pro Person). Ein echter Luxus und wir haben es wirklich geschätzt, nach den anstrengenden Tagen frisch geduscht in den Schlafsack zu schlüpfen.

Zu Beginn haben wir die Wanderung über den Pass Fimmvörðuháls vorangestellt. Diese startet in Skógar am Fuß des berühmten Wasserfalls und führt dann am Fluß entlang unzähliger Wasserfälle stetig bergan, bis zur Hütte Fimmvörðuskáli, die zwischen den beiden Vulkanen Eyjafjöll (ja, den kennt ihr, das ist der Vulkan, der 2010 den Flugverkehr lahmgelegt hat) und Katla liegt. Beide Vulkane liegen unter einer dicken Eisschicht, die Gletscher heißen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull. Vom Pass führt der Weg auf der anderen Seite hinunter nach Básar und über den Fluß Krossa weiter in die Þórsmörk nach Langidalur. Diese Wanderung ist eine beliebte Tagestour für Isländer, zuerst geht es für ungefähr 14km von 20m auf 1036m hinauf und dann auf der anderen Seite 12km auf 260m hinunter (blaue Route). Diverse Gegenanstiege sind da noch nicht eingerechnet, in Summe dürften es zwischen 1300 und 1400m Anstieg sein, bei einer Trekkingtour mit schwerem Gepäck ist es ratsam, den Weg auf zwei Tage aufzuteilen, es ist immer noch anstrengend genug, wie ihr gleich im nächsten Post lesen werdet. Unser Weg über die rote Route waren 17km bis zum Pass und dann bis Langidalur 11,2km (Basecamp-Messung).

Keine Tour ohne GPS-Gerät für Notfälle!

Als Abschluss unserer Tour haben wir uns den Hellismannaleið ausgesucht, eine 3-tägige Verlängerung des Laugavegur. Dieser Weg ist weit weniger bekannt und wird eher selten begangen. Er führt von Landmannalaugar über Landmannahellir und Áfangagil nach Rjúpnavellir. Wir haben unser Notfall-GPS während der Tour nie eingeschaltet, da wir nicht so viele Batterien mitschleppen wollten. Nachdem keine Notfälle eingetreten sind, haben wir das GPS dann am Ende doch mitlaufen lassen und können euch so einen GPS-Track des Hellismannaleið anbieten.
- Landmannalaugar-Landmannahellir: 17,1km; 10:00 – 16:45; 2,5km/h; (5h; 3,6km/h); 820m/900m (+/-)
- Landmannahellir-Áfangagil: 21,5km; 9:30 – 18:15; 2,5km/h (5h30min; 4km/h); 440m/770m (+/-)
- Áfangagil-Rjúpnavellir: 17,5km; 5:00 – 10:45; 3km/h (4h25min; 4,1km/h); 390m/540m (+/-)



Liebe Elisabeth, lieber Markus,
ich fürchte, Ihr sorgt dafür, dass ich Probleme mit meinem Arbeitgeber bekomme, weil ich in Gedanken andauernd in Schweden, und jetzt Island bin. Nachdem ich immer wieder mit Euch virtuell (und nächstes Jahr hoffentlich wirklich) den Kungsleden abgewandert bin, nun schon wieder so wunderbare Reiseerzählungen und vor allem wieder absolut großartige Bilder, an denen man sich nicht sattsehen kann.
Einfach vielen vielen Dank, dass Ihr uns an Euren Reisen teilhaben lässt und bitte fahrt noch ganz viel fort
liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
danke für Deinen lieben Kommentar, es freut uns, dass Du virtuell mit dabei bist! Hoffentlich wird Deine Reise nächstes Jahr Realität und Du siehst das alles mit eigenen Augen!
Unsere Antwort hier hat ein wenig gedauert, wir waren nämlich wieder in Schweden unterwegs, wieder im Kebnekaisefjell, diesmal aber auf anderen Routen, traumhaft mit Herbstfärbung und Nordlichtern. Wir machen jetzt mal Island fertig, danach kommt dann die heurige Herbsttour, ein Teil der heurigen Strecke, nämlich Alesjaure – Vistas – Nallo – Sälka könnte dann auch für Deine geplante Tour interessant sein.
Liebe Grüße
E & M
PS: Und keine Sorge, wir fahren bestimmt noch ganz oft fort 🙂