Nach einem schnellen Porridge-Frühstück machen wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg. Ich bin heute seeehr müde, und das vor dem 700-Höhenmeter-Anstieg (von 488 m auf 1120 m) auf den ersten fünf Kilometern – keine guten Voraussetzungen. ?
Der Weg führt uns erst knapp am Seeufer entlang, dann bergauf durch den Wald. Der Pfad ist geprägt durch viele Wurzeln und Steine, es ist wie immer 😉 sehr matschig und es sind hohe Stufen drin, die mit dem großen Rucksack anstrengend zu überwinden sind.
Ábeskojávri und Giron (1551m) / Der Strand bei Abiskojaure, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 16mm, 1/125s, Blende 11, ISO 200 Aufstieg durch den Birkenwald, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/50s, Blende 8, ISO 200 Elisabeth beim Aufstieg, im Hintergrund Ábeskojávri und Giron, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 26mm, 1/80s, Blende 8, ISO 200 Aufstieg durch den Birkenwald, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 24mm, 1/125s, Blende 8, ISO 200
Nach ca. zwei Kilometern erreichen wir die Baumgrenze und es geht weiter durch das Fjäll. Hier ist es auch matschig, aber leicht zu gehen. Je höher wir steigen umso mehr Geröll und große Steine liegen am Weg herum.
Aufstieg zum Pass 1120m, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 28mm, 1/250s, Blende 8, ISO 200 Torneträsk, Ábeskojávri, Giron (1551m), Gárddenvárri (1154m), © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/320s, Blende 8, ISO 200
Nach vier Kilometern versichert mir Markus, dass wir es gleich geschafft haben. Leider liegt hinter der Kuppe aber nicht der erhoffte Abstieg sondern die nächste, höhere Kuppe und es geht insgesamt noch einen weiteren Kilometer bergauf. Aber wie es bei uns halt so ist: Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommen Rentiere daher! ?
Fünf Rentiere, recht nah bei uns, zwei rangeln miteinander. Sie lassen sich von uns nicht stören und wir können sie in aller Ruhe beobachten.
Kräftemessen junger Rentiere, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 5.6, ISO 160 Rentiere, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 5.6, ISO 320 Rentiere, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 5.6, ISO 320 Rentiere, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 5.6, ISO 320
Nach diesem Erlebnis gehts die letzten Höhenmeter gut gelaunt dahin. Wir schauen immer wieder zurück, wobei der Blick auf Ábeskojávri und die umliegenden Berge immer beeindruckender wird. Wir sehen Teile des Kungsledens, wie z. B. quasi gegenüber den zweiten Medidationsplatz, wo wir
letztes Jahr gezeltet haben, denken an „unseren“ Tjäktjapass ? und sehen im Süden bis nach Norwegen, am Foto das Dolbbotvaggi.
Lustwandler Panorama: Ein Klick öffnet das Bild und man kann sich umsehen!
Ábeskojávri, Giron, Gárddenvárri/Gárddenvággi und davor das breite Tal, durch das wir von Unna Allakas nach Abiskojaure gegangen sind, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 70mm, 1/250s, Blende 8, ISO 400
Blick auf den Kungsleden – Gárddenvárri und 2. Medidationsplats (Hintergrund: Kåtotjåkka, Miesákčohkka und Njuikkostak), © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 70mm, 1/250s, Blende 8, ISO 400 Dolbbotvaggi, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF70-300mm f/4-5.6L IS USM, 300mm, 1/500s, Blende 8, ISO 400 Gárddenvárri/Gárddenvággi und Adnjetjårro, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/80s, Blende 11, ISO 200
Auf der anderen Seite gehts nun vier Kilometer bergab ins Kårsavagge – ein wie wir finden ganz wunderbares Tal, recht schmal, wasserreich und flankiert von hohen Bergen. Aber seht selbst, wir haben drei Panoramen aus unterschiedlicher Höhe mitgebracht:
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Kårsavagge, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/100s, Blende 11, ISO 200
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Kårsavagge / Kårsavaggestugan (Bajimus Gorsajávri, Gaskkamus Gorsajávri, Vuolimus Gorsajávri), © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/80s, Blende 11, ISO 200
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Kårsavagge / Kårsavaggestugan (Bajimus Gorsajávri, Gaskkamus Gorsajávri, Vuolimus Gorsajávri), © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 35mm, 1/50s, Blende 11, ISO 200
Wir kommen gut und schnell voran. Teils gehen wir auf den „Almwiesen“ wie auf Wolken, dann wieder auf steinigeren Wegen und es sind viele kleine Flussarme zu queren. Das Wetter ist heute kühl, es nieselt immer wieder und am Ende fallen sogar ein paar Schneeflocken vom Himmel. ❄ Unten angekommen, trennt uns nur noch ein sehr breiter, aber flacher Fluss vor der auf 680 m gelegenen Kårsavagge Hütte. Schaut jetzt nicht so nach einem großen Problem aus, oder? …
Kårsavaggestugan, © Markus Proske — Canon EOS 5D Mark IV, EF16-35mm f/4L IS USM, 20mm, 1/60s, Blende 8, ISO 200
… aber: Die meisten Steine liegen unter Wasser und sind extrem glitschig. Und zwar wirklich extrem glitschig. Markus geht voran, ich versuche, immer die gleichen Steine wie er zu nehmen, schließlich hat er´s ja schon drübergeschafft. Es geht langsam aber stetig voran. In der Mitte bleibe ich kurz stehen und stelle mir vor, wie die Leute in der Hütte aus dem Fenster schauen und sich köstlich über mich amüsieren. Gerade als Markus sagt „Jetzt hast du´s gleich geschafft!“, rutsch ich auf einem Stein aus und verneige mich vor dem Fluss … im Fluss. ? Die letzten Schritte geh ich dann gleich im Wasser, eh schon wurscht. Markus schafft es trocken rüber!
Bislang ist nur ein Gast auf der Hütte und wir haben das zweite 6er Zimmer für uns. Wir heizen ein, hängen die nassen Sachen auf, essen Suppe, trinken Tee und wärmen uns.
Kårsavaggestugan, © Markus Proske — Panasonic DMC-LX100, 10.9mm, 2/5s, Blende 8, ISO 800 Kårsavaggestugan, © — Panasonic DMC-LX100, 10.9mm, 1/40s, Blende 8, ISO 200 Kårsavaggestugan, © Markus Proske — Panasonic DMC-LX100, 30.4mm, 1/30s, Blende 8, ISO 200 Kårsavaggestugan, © Markus Proske — Panasonic DMC-LX100, 11.7mm, 1/60s, Blende 8, ISO 200
Um 16:30 bekommen wir dann Mitbewohner, eine 5er Gruppe Schweden kommt herein, einer von ihnen ist patschnass – woher wohl? 😉 Sie schmeißen ordentlich Holz in den Ofen, wir essen, bekommen sogar Jägermeister (!) von den Burschen, um 21:00 gehen wir schlafen. Von Schlaf kann allerdings keine Rede sein, dank einem Superschnarcher ??? in unserem Zimmer, außerdem ist es irre heiß durch den stark befeuerten Ofen, die nassen Kleidungsstücke sorgen für eine gut dampfige Atmosphäre und die Betten sind zu kurz. Irgendwann geben wir auf, packen wir unsere Kindles aus und lesen die halbe Nacht, erst gegen 3:30 Uhr schlafen wir endlich ein.
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