Kjalvegur 2019: Prolog, Route und Anreise

Die Hochebene Kjölur zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull

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Der Kjalvegur ist eine der Hauptverbindungen im isländischen Hochland und verbindet den Nordwesten mit dem Südwesten. In heutiger Zeit ist das eine Hochlandpiste mit der Straßennummer F35, die nur im Sommer befahrbar ist, immerhin gibt es mittlerweile überall Brücken, in früheren Zeiten mussten die Autos furten.
Der Hochlandweg wird auch Kjölur genannt, diesen Namen trägt die Hochebene, in dem die Passage verläuft. Die Passage ist historisch bedeutsam und stellte in früheren Zeiten eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für Reitergruppen dar. Heute verläuft – weitgehend weit abseits der Piste F35 – ein beliebter Wander- und Reitweg durch die Hochebene, die von den Gletschern Langjökull und Hofsjökull begrenzt wird.
Diese Tour war eine eher spontane Idee für einen kurzfristig möglichen Urlaub und war gleichzeitig unsere Vorbereitungstour für unsere Hochzeitstour auf La Réunion, zeitlich etwa zwei Monate davor. Der Kjalvegur ist relativ unschwierig, es gibt die Möglichkeit, die Tour mit Vorausbuchungen als Hüttentour zu absolvieren, wir haben allerdings das eigene Zelt bevorzugt.
Das ist bereits unsere zweite Island-Tour, vor zwei Jahren waren wir schon einmal in Island auf Tour: Fimmvörðuháls, Laugavegur und Hellismannaleið.
Landschaftlich ist der Kjalvegur nicht so spektakulär wie der Laugavegur, sondern eher ruhig, mit verborgenen Schätzen – und wie der Laugavegur endet er in einem Geothermalgebiet mit einem heißen Bad!
Die besten Informationsquellen für Trekking in Island sind die hervorragenden Bücher von Uwe Grunewald, „Island – Das Südliche Hochland: Die schönsten Wanderungen zwischen Landmannalaugar und Skógar“ und „Island – Naturparadies am Polarkreis: Die schönsten Wanderungen auf der größten Vulkaninsel der Erde“ und zum anderen die beiden Foren outdoorseiten.net und islandreise.info. In letzterem Forum ist Uwe Grunewald selbst aktiv. Für unser Garmin-GPS haben wir die OSM-Karte „Summer II“ von frikart.no verwendet, die Routenplanung erfolgt mit Garmin Basecamp.
Wie so oft bei unseren Reisen, war auch hier die Anreise etwas spektakulär. Zwar kam unser Gepäck vollständig am richtigen Flughafen an, aber:
Diesmal entschieden wir uns aus Kostengründen für die Billigfluglinie Wizz Air. Diese fliegt am Flughafen Wien Schwechat vom kleinen Terminal 1A ab, mit Bustransfer zum Flugzeug. Kein Thema, auch fliegen wir pünktlich ab und haben die ganze 3er-Reihe für uns. Bei den engen Sitzreihen ist das eine feine Sache. Doch nach einer Stunde Flugzeit meldet sich der Kapitän zu Wort und sagt sinngemäß: „Liebe Fluggäste, blöd gelaufen – wir müssen eventuell zwischenlanden, da wir aufgrund des starken Gegenwindes zu wenig Sprit im Tank haben und beim Flug übers Meer eine gewisse Reserve nötig ist.“
Okay, das ist neu! Nach einer weiteren Stunde kommt die Nachricht, dass wir tatsächlich in Norwegen (Stavanger) zwischenlanden werden. Wir landen also, dann heißt es warten, warten, warten … um 16 Uhr Ortszeit kommen wir schließlich gut in Reykjavík an.
Wir nehmen den Flybus, der uns um 18 Uhr zum Campingplatz in Reykjavík bringt. Das Busticket haben wir schon daheim gekauft. Am Campingplatz checken wir ein, kaufen eine kleine Gaskartusche, bauen unser Zelt auf und gehen zu Kaffi Lækur nahe dem Campingplatz essen. An der Rezeption erhalten wir noch die Informationen, wie wir morgen am besten zum BSI kommen, wo unser Bus abfährt: mit Linie 14 bis Hlemmur, danach mit Linie 5 oder 15 bis BSI. (Achtung, der Bus fährt nicht hinein zum BSI, man muss schon auf der Straße davor aussteigen.)
Nun sind wir bereit, um morgen unsere Wanderung zu starten!
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