Nur fünf Kilometer von Hveravellir entfernt befindet sich der Krater des Schildvulkans Strýtur. Nachdem wir dank gutem Wetter unseren Reservetag nicht gebraucht haben, ist heute Zeit für einen Ausflug. Leider allein, denn Elisabeth ist zu dieser Tour mit einem beleidigten Knie aufgebrochen. Am Anfang haben wir noch ein wenig gezittert, ob das gut geht. Wir haben das Rucksackgewicht deutlich ungleicher verteilt als sonst, mit Trekkingstöcken gehen wir ohnehin, Tempo und Tagesetappen waren ein bissl gemächlicher und der Weg hatte passenderweise auch wenig steile Abschnitte. Erfreulicherweise hat es geklappt und Elisabeth ist gut bis Hveravellir gekommen, aber jetzt ist Zeit für einen Ruhetag. Daher heute Lustwandler solo, mit flottem Schritt ohne Gepäck und Stöcke zum Vulkan. Nach Tagen mit schwerem Gepäck ist das immer faszinierend, ich habe förmlich das Gefühl zu fliegen, ein paar Passagen bin ich sogar – besonders übermütig – gelaufen.
Der Weg führt von Hveravellir direkt nach Süden in das Lavafeld. Bereits aus der Ferne sieht man den markanten „Spitz“ im Lavafeld.
Nicht lange, und ich stehe am Rand des Lavafeldes, schieße ein paar Bilder und steige dann linkerhand auf den Rest des Kraterrandes hinauf.
Strýtur mit dem Hrútfellsjökull und dem Langjökull im Hintergrund, © Markus Proske — NIKON Z 7, NIKKOR Z 24-70mm f/4 S, 35mm, 1/80s, Blende 11, ISO 80
Der Weg hinauf ist leicht zu gehen, an ein paar Stellen muss man bei größeren Blöcken die Hände zu Hilfe nehmen. Den höchsten Punkt lasse ich aus, den diese Passage läuft recht ausgesetzt an der Kante. Macht nichts, der Blick von meinem Standpunkt ist bereits hervorragend und bietet die Gelegenheit, die Trekkingtour Revue passieren zu lassen – Hrútfellsjökull, Langjökull, Þjófadalir mit Rauðkollur und das Kjalhraun sind von hier gut zu sehen.
Blick vom Strýtur: Hrútfellsjökull, Langjökull, Þjófadalir mit Rauðkollur und das Kjalhraun bis Hveravellir, © Markus Proske — NIKON Z 7, NIKKOR Z 24-70mm f/4 S, 34mm, 1/80s, Blende 11, ISO 100 Blick vom Strýtur: Hrútfellsjökull, Langjökull, Þjófadalir mit Rauðkollur und das Kjalhraun bis Hveravellir, © Markus Proske — NIKON Z 7, NIKKOR Z 24-70mm f/4 S, 24mm, 1/50s, Blende 11, ISO 64
Danach gehe ich flott zurück und freu mich schon wieder auf Elisabeth, die mich aus der Ferne erkennt und mir ein Stück entgegenkommt. Gemeinsam gehen wir nun noch eine Runde durch das Geothermalgebiet in Hveravellir. Zum Schutz des Gebiets – seit 1975 unter Naturschutz – darf man hier nur auf Bohlenwegen gehen.
Den Abend verbringen wir wieder essend und lesend im Café und relaxen im heißen Pool! Die Wassertemperatur in diesem Pool wird über zwei Schläuche reguliert, einem kühlen und einem heißen Zulauf. Der Anteil an Heißwasser, den man in das Becken fließen lässt, reguliert – sehr träge – die Temperatur und das Becken selbst hat natürlich auch ganz unterschiedliche Temperaturzonen, man kann zwischen kühleren Bereichen und wärmeren Bereichen wählen. Vorsicht beim Heißwasser, es ist zu heiß für direkten Kontakt!
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